Gesundheitsversorgung sichern
Die heutige Ärztegeneration wolle nicht mehr wie die vorige allein in freier Praxis arbeiten, so Dr. Kurfeß, sondern im Angestelltenverhältnis mit festen Arbeitszeiten und in Teams mit anderen Gesundheitsberufen wie Physiotherapeut:innen, Psychotherapeut:innen, Ernährungsberater:innen etc. Dies führe dazu, dass die jetzigen Praxisinhaber keine Nachfolger:innen mehr finden, wenn sie in Ruhestand gehen. Der Bedarf an medizinischen Leistungen werde aber steigen, weil es immer mehr ältere und mehrfach erkrankte Menschen gibt. Zunehmend weniger Ärzt:innen, Pflegekräfte und medizinische Fachangestellte mache eine Neugestaltung der Primärversorgung erforderlich. Im Zentrum stehen dabei Primärversorgungszentren, in denen multiprofessionell und präventiv gearbeitet wird.
Um auch noch in 10 Jahren eine medizinische Grundversorgung in Bad Mergentheim zu haben müssen jetzt die richtigen Schritte unternommen werden. Die Grünen schlagen vor, ein von der Kommune getragenes Primärversorgungszentrum anzustreben. Seit 2015 ist das rechtlich möglich. Es könne in Form eines städtischen Eigenbetriebs, einer GmbH oder einer Genossenschaft geführt werden. Sie wissen in dieser Frage die jetzigen niedergelassenen Ärzte hinter sich.
CDU-Stadtrat Wolfgang Herz sah die auf die Stadt zukommenden Probleme ebenso. Die Einrichtung eines Medizinischen Versorgungszentrums möchte er jedoch der Privatwirtschaft überlassen.