Gemeinderat ist gegen mehr Klimaschutz

Seit 2012 läuft das Verfahren zur Ausweisung von Konzentrationszonen für Windkraftanlagen auf der Gemarkung von Bad Mergentheim. Noch immer ist es nicht abgeschlossen. Statt der Windkraft substanziellen Raum zu schaffen, wie die Verwaltungsrechtsprechung das fordert, tut der Gemeinderat alles dafür, um Windenergienutzung zu verhindern oder zumindest zu erschweren.

Von den ursprünglich einmal vorgesehenen drei Konzentrationszonen für die Windkraft ist aus Gründen des Artenschutzes nur noch ein 61 ha großes Teilstück von Zone 2 westlich von Althausen übrig geblieben. Es handelt sich um eine Hangfläche, die bis zu 60 Meter unter der höchsten Erhebung liegt. Diese Fläche soll nun als einzige Konzentrationszone ausgewiesen werden. Auf allen anderen Flächen der gesamten Gemarkung von Bad Mergentheim sind Windräder damit verboten.

Grünen-Antrag abgelehnt

Zu Beginn des Verfahrens vor 7 Jahren hatten die modernsten Anlagen eine Nabenhöhe von 140 Metern. Der Gemeinderat hat seinerzeit eine Obergrenze von 150 Metern festgelegt. Das hätte die Windenergienutzung damals nicht beeinträchtigt. Die Entwicklung lief inzwischen aber weiter. Die Nabenhöhe moderner Windräder liegt heute bei 160 Metern. Wir Grüne haben deshalb beantragt, die zulässige Nabenhöhe, wenn schon nicht ganz freizugeben, wenigstens auf 165 Meter zu erhöhen, um aktuelle Windräder zu ermöglichen. Diesen Antrag lehnte der Gemeinderat mit 18:10 Stimmen ab. Deshalb bleibt es bei den 150 Meter Nabenhöhe.

Mehrheit ignoriert Klimadiskussion

Für eine größere Nabenhöhe spricht, dass die Anlagen in der einzig verbliebenen Konzentrationszone nicht auf der höchsten Erhebung gebaut werden, sondern um bis zu 60 Meter darunter. Eine städtebauliche Begründung für die Beschränkung der Höhe gibt es nicht, weil die Zone von der Stadt weit entfernt liegt. Die Begrenzung auf 150 Meter verhindert kein einziges Windrad. Verhindert wird nur die größtmögliche CO2-freie Stromerzeugung und damit der größtmögliche Nutzen für den Klimaschutz. Der Aufstand der Jugend mit "Fridays for Future" oder die Ergebnisse der Europawahl haben in Mergentheim noch zu keinem Umdenken geführt.

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