Antiquierte Verkehrspolitik wird fortgesetzt

Kreuzung B19/B290 bei Bad Mergentheim-Neunkirchen
Kreuzung B19/B290 bei Bad Mergentheim-Neunkirchen

Die Kreuzung B19 / B290 bei der Esso-Tankstelle ist in den Spitzenstunden morgens und abends regelmäßig überlastet. Das war schon vor dem Bau der Südumfahrung klar, hat damals aber niemanden gekümmert. Ohne dieses Nadelöhr zu berücksichtigen und in die Straßenplanung einzubeziehen hat der CDU-Landtagsabgeordnete Prof. Dr. Wolfgang Reinhart den höchst umstrittenen Bau der Südumgehung durchgesetzt. Das geschah noch kurz vor der Landtagswahl 2011, nach der die Grünen an die Regierung kamen und das Verkehrsministerium übernahmen.

Brandstifter rufen nach der Feuerwehr

Seit der Verkehrsfreigabe der Südumfahrung von Bad Mergentheim im Jahr 2014 leben wir am Knotenpunkt B19 / B290 bei der Esso-Tankstelle mit einer provisorischen Ampelanlage. Jetzt soll der Autostau, der durch den Straßenbau erst geschaffen worden ist, wiederum mit Straßenbau beseitigt werden. In zweijähriger Bauzeit in den Jahren 2021 und 2022 wird für mehrere Millionen Euro eine Monsterkreuzung mit fünf Fahrspuren entstehen! Danach rufen insbesondere diejenigen, die das Problem selbst verursacht haben, indem sie - trotz aller Warnungen und wider jede Vernunft - die Südumfahrung politisch durchgesetzt haben. Statt Selbstkritik zu üben kritisierte der CDU-Stadtrat Andreas Lehr in der Gemeinderatssitzung vom 11. April 2019 nur den Landesverkehrsminister Winfried Hermann und machte ihn dafür verantwortlich, dass der Kreuzungsausbau noch nicht erfolgt ist.

Verkehrswende statt Straßenbau

Mit der leistungsfähigeren Kreuzung wird der Stau nicht beseitigt, sondern lediglich verlagert. Die Autos werden sich am nächsten Knotenpunkt stauen, dem "Eisenbergkreisel", der dem Verkehrsaufkommen nicht gewachsen ist. Die antiquierte Verkehrspolitik wird in Mergentheim unverändert fortgesetzt, statt die Verkehrswende einzuleiten. Nötig wäre, den motorisierten Individualverkehr zu verringern indem man ihn auf öffentliche Verkehrsmittel, Rad- und Fußverkehr verlagert. Würde man die vielen Millionen Euro statt in neue Straßen in den ÖPNV und das Radwegenetz stecken, nähmen die Verkehrsbelastungen in der ganzen Stadt ab.

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