Stadtrat lenkt Stadtbus
Interessante Begegnungen
Wegen der Kosten ist der Stadtbus nicht bei allen Gemeinderäten gut angesehen. Stadtbusfahrer und Grünen-Stadtrat Hubert Schmieg aber ist davon überzeugt, dass er für Bad Mergentheim notwendig ist, um die Mobilität derjenigen zu sichern, die kein Auto fahren können oder wollen. Vor allem Jugendliche und ältere Einwohner stellten die größte Nutzergruppe dar. Sehr gut angenommen werde er nach seiner Erfahrung auch von Patienten der Bad Mergentheimer Reha-Kliniken. Mit ihrer Kurkarte können sie den Bus zu einem ermäßigten Preis nutzen.
„Ich war überrascht“, sagt er, „dass es so viele Behinderte in Mergentheim gibt, die auf den Bus angewiesen sind“. Wenn jemand mit dem Rollstuhl an der Haltestelle wartet, fahre oder klappe er eine Rampe aus und helfe dem Fahrgast in den Bus. Dabei komme mobilitätseingeschränkten Fahrgästen entgegen, dass der Bus einen niedrigen Einstieg hat. Auch Eltern mit Kinderwagen oder ältere Personen mit Rollatoren könnten dadurch gut einsteigen. Während der Fahrt werde er hin und wieder auch in längere Gespräche verwickelt und erfahre dadurch viele Neuigkeiten, sowohl kommunalpolitisch interessante, als auch ganz private.
Stündlich bis nach Igersheim
Mit dem Stadtbusverkehr trägt die Stadt auch zur Anbindung von Igersheim an den Schul- und Einkaufsstandort Bad Mergentheim bei, ohne dass sich die Nachbargemeinde finanziell an den Kosten beteiligt. Der Ortskern von Igersheim wird über das Erlenbachtal stündlich angefahren, was von vielen Igersheimern geschätzt und gern genutzt wird.
Falschparker behindern Stadtbus
„Ins Schwitzen“ kommt Hubert Schmieg bei seiner Arbeit als Stadtbusfahrer aber immer wieder auf der Linie, die über den Hans-Heinrich-Ehrler-Platz, den Marktplatz und den Ledermarkt führt. Ordnungswidrig oder ungenau abgestellte PKW, vor allem immer größere Geländewagen, machten die Durchfahrt für den Bus oft fast unmöglich. Und die Haltestelle Ehrler-Platz werde sehr häufig einfach zugeparkt. Hier appelliert der Grünen-Stadtrat an die Autofahrer, ihre Fahrzeuge so abzustellen, dass der Stadtbus nicht behindert wird. Wenn sich dieser Zustand nicht ändert wünscht er sich ein konsequenteres Einschreiten des Ordnungsamtes gegen Falschparker.