Werden die Landesgartenschauprojekte rechtzeitig fertig?

Die Grünen fordern Prioritätenliste

Die Grünen Bad Mergentheim bei der Besichtigung des Gartenschauareals
Bei einem Stadtspaziergang besichtigten die Grünen Bad Mergentheim einen Teil des Areals, auf dem 20234 die Landesgartenschau stattfinden soll.

Mit einem Stadtspaziergang über Teile des Areals für die Landesgartenschau 2034 begann die jüngste Ortsverbandssitzung der Grünen Bad Mergentheim. Ausgangspunkt war der Bahnhofsplatz, der bis zur Gartenschau neu gestaltet werden soll. Hier ist es das Anliegen der Grünen, dass die Funktion dieses Platzes als zentraler Omnibusbahnhof und Verknüpfungspunkt des öffentlichen Straßen- mit dem Schienenverkehr nicht ästhetischen Gestaltungswünschen geopfert wird. Schon heute bietet der im Grund genommen zu kleine Platz nur vier Busbahnsteige für zwölf Buslinien, die sich auf dem Bahnhofsplatz treffen sollen. Nach Ansicht der Grünen müssen mehr Bushaltestellen und nicht weniger angelegt werden. Die nicht barrierefreie Fußgängerunterführung muss durch niveaufreie Querungsmöglichkeiten über den Platz ersetzt werden.

Mehr Fläche für Fuß- und Radverkehr

Auf dem Weg zum Sägewerksareal lobte Biotopkartierer Thomas Dieterle die Bepflanzung der Verkehrsinsel auf dem Ried-Kreisel mit einheimischen Pflanzen, die Insekten Nahrung bieten. Die Herrenwiesenstraße weist für den Fuß- und Radverkehr allerdings deutliche Mängel auf. Um mehr Verkehrsfläche für diese Mobilitätsformen zu gewinnen wünschen sich die Grünen einen Einbahnverkehr in der Herrenwiesenstraße.

Anerkennend äußerte sich Stadträtin Dr. Alexandra Kurfeß über die Pläne für das Sägewerksareal. Hier soll ein weitgehend autofreies urbanes Gebiet mit einer Mischung aus Wohnen und Gewerbe entstehen. Mit einer Brücke über den Wachbach wird gleichzeitig eine gute Fuß- und Radverkehrsverbindung der Herrenwiesen zur Innenstadt geschaffen.

Vielleicht nicht die beste Wahl sei das weiße Muschelkalkpflaster auf dem Gänsmarkt gewesen. Neu und unberührt war es zwar schön anzusehen. Schon kurz nach Eröffnung des Platzes zeigen sich jedoch bereits viele hässliche Flecken und schwarze Fahrspuren der Autos. Es sei zu befürchten, dass der Gänsmarkt zu Beginn der Landesgartenschau im Jahr 2034 kein Schmuckstück mehr ist.

Stadtverwaltung hat sich offenbar übernommen

Große Sorgen macht den Grünen vor allem, dass von den vielen Plänen für die Landesgartenschau noch das Wenigste realisiert ist. Sie haben Zweifel bekommen, dass dieses Mammutvorhaben bis zum Beginn der Schau fertiggestellt werden kann. Man gewinne den Eindruck, dass sich die Stadtverwaltung finanziell und bezüglich ihrer Planungskapazität überschätzt hat. Schon ihre Pflichtaufgaben, wie die Sanierung ihrer Schulen, könne die Stadt kaum bewältigen. OB Udo Glatthaar und Stadtbaudirektor Bernd Straub würden ihren Nachfolgern jedenfalls große Probleme hinterlassen. Da absehbar sei, dass wahrscheinlich nicht mehr alle Vorhaben realisiert werden können, plädiert Stadtrat Rainer Moritz dafür, dass der Gemeinderat nun umgehend eine Prioritätenliste und einen Zeit- und Finanzierungsplan für die Projekte aufstellt. Nach Ansicht der Grünen müssten diejenigen Vorrang bekommen und realisiert werden, die Bad Mergentheim klimaresistenter und zukunftsfester machen. Auf manch anderes könne auch verzichtet werden.

Zurück zur Newsübersicht