Stark verbesserter ÖPNV in Bad Mergentheim

Auf Antrag der Grünen-Fraktion im Bad Mergentheimer Gemeinderat hat das Planungsbüro Nahverkehrsberatung Südwest aus Karlsruhe ein neues Konzept für den Stadtbus entworfen. Eine interfraktionelle Arbeitsgruppe des Gemeinderats hat die Planung begleitet und dazu beigetragen, dass das neue Konzept beschlossen wurde. Seit Montag 15.12.2008 fahren nicht nur drei ganz neue rote Midi-Busse durch die Stadt, die durch ihre Niederflurbauweise einen bequemen Einstieg bieten. Kinderwagen, Rollatoren oder Fahrräder können kostenfrei im Bus mitgenommen werden. Hinzu kam ein System von Anruf-Sammeltaxen, das erstmals alle dreizehn Mergentheimer Stadtteile zwischen 6:00 und 24:00 Uhr mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschließt. Abends und an den Wochenenden, an denen es bisher kein Bedienungsangebot gab, können nun auch die Bewohner und Gäste der Kernstadt zum Bustarif ein Anruf-Sammeltaxi ordern und somit ohne eigenes Auto an ihr Ziel kommen. Ortsfremde werden zu schätzen wissen, dass in den neuen Bussen stets die nächste Haltestelle angezeigt wird.

Alles im Takt

Durch eine nur vom Stadtbus befahrbare Verbindung zwischen der Lothar-Daiker-Straße und dem Erlenbachweg werden im 60-Minuten-Takt das Erlenbachtal und erstmals auch die Nachbargemeinde Igersheim bedient. Löffelstelzen, das bisher nur alle zweieinhalb Stunden angefahren wurde, bekam einen Stundentakt. Dies nützt ebenso den Kliniken am Arkauberg. Andere Stadtgebiete werden gar im 30-Minuten-Takt angesteuert. Für viele Fahrgäste haben sich die Fahrzeiten drastisch reduziert. Denn die langen Rundkurse des bisherigen, einzigen Busses wurden, soweit möglich, durch sternförmige Linien ersetzt. Miteinander verknüpft sind die verschiedenen Routen am Bahnhof.

Mehr Bus fürs Geld

Möglich wird das alles dadurch, dass jetzt drei Busse statt einem in der Kernstadt verkehren. Und das Beste daran ist, fand Grünen Stadtrat Thomas Tuschhoff, dass das fundamental verbesserte Stadtbussystem die Stadt kaum teurer kommt als das bisherige, das auch von den Grünen nicht ganz zu Unrecht immer wieder kritisiert worden ist. Mit der gelungenen Kombination zwischen regelmäßig verkehrenden Linienbussen auf hoch frequentierten Linien einerseits und bedarfsabhängig fahrenden Anruf-Sammeltaxen auf weniger nachgefragten Strecken und in den Randzeiten andererseits, haben Stadtverwaltung und Gemeinderat ihre Hausaufgaben gemacht.

2008-12-17

Zurück